Meine Bewerbung für den Bundestag 2021

Liebe Grüne in Köln,

vor wenigen Wochen haben wir gemeinsam ein unglaubliches Grünes Kommunalwahlergebnis gefeiert. Es war vor allem Euer toller Einsatz, über viele Jahre in den Bezirken und in der Stadt, der dieses Ergebnis möglich gemacht hat. Dafür ein großes Dankeschön!

Gemeinsam mit Euch möchte ich nun dafür kämpfen, dass wir auch im kommenden Jahr, wenn im September der nächste Deutsche Bundestag gewählt wird, ein ebenso starkes grünes Ergebnis erzielen.

Wir befinden uns im entscheidenden Jahrzehnt im Kampf gegen die Klimakrise. Wir brauchen in diesem Land endlich eine Politik, die dem historischen Auftrag des Pariser Klimavertrages gerecht wird. Die Erfahrung zeigt: Diesen Wandel werden wir erkämpfen müssen. Denn es fehlt nicht an den Konzepten, es fehlt am politischen Willen der Regierung, der verhindert, dass sich wirklich etwas bewegt.

Ich bewerbe mich bei Euch erneut als Abgeordnete des Deutschen Bundestags, weil ich durch meine Arbeit in Berlin ein kleines Stück dazu beitragen möchte, dass dieser Wandel gelingt.

Und ich finde: Es ist an der Zeit, dass aus Köln Grüne Abgeordnete direkt in den Deutschen Bundestag geschickt werden. Ich möchte gemeinsam mit Euch dafür kämpfen, den Bundestagswahlkreis Ehrenfeld, Nippes und Chorweiler (Wahlkreis 95) zum ersten Mal direkt zu gewinnen.

Als wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion habe ich in den vergangenen Jahren meine wichtigste Aufgabe darin gesehen, Konzepte zu entwickeln, die zeigen, dass ein klimaneutraler Umbau der Wirtschaft funktioniert. Wir Grüne haben der deutschen Industrie einen Klimapakt angeboten. Wir haben Instrumente entwickelt, die neuen klimaneutralen Produktionsverfahren zum Durchbruch verhelfen können. Fast 10% der deutschen CO2 Emissionen könnten allein damit eingespart werden.

Aber ich habe immer auch gleichzeitig deutlich gemacht, dass dies allein nicht reicht. Unsere Wirtschaft muss fairer, vielfältiger, gerechter werden.

Fairer bedeutet, dass nicht egal sein darf, unter welchen Bedingungen ein T-Shirt auf der anderen Seite der Erde genäht wird. Ein Lieferkettengesetz und faire Handelsverträge sind wichtige Beiträge für eine global gerechtere Wirtschaft.

Gerecht heißt, dass eine gute Wirtschaft nur mit guten Jobs funktioniert. Eine stärkere Mitbestimmung der Arbeitnehmer*innen, höhere Mindestlöhne und die Eindämmung prekärer Beschäftigungsverhältnisse sind unverzichtbarer Teil einer guten Wirtschaftspolitik.

Vielfältiger bedeutet, dass wir mehr Frauen in den Führungsetagen der Unternehmen brauchen. Dass gerade mal etwas mehr als jeder zehnte Vorstandsposten von einer Frau besetzt ist, muss sich schleunigst ändern. Aber auch Pflegerinnen, Erzieherinnen, Friseurinnen oder Verkäuferinnen müssen für ihre wichtige Arbeit endlich gut bezahlt werden. Es bedeutet auch, dass Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Behinderung und die LGBTIQ-Community auf den Arbeitsmarkt nicht benachteiligt werden dürfen und wir entschieden gegen Diskriminierungen vorgehen müssen.

Während die CDU auf der einen Seite noch damit beschäftigt ist, den nicht existierenden Widerspruch zwischen Klimaschutz und Wirtschaft zu diskutieren, und Teile der SPD auf der anderen Seite glauben, dass Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit Gegensätze seien, denken wir Grünen all dies zusammen.

Und immer mehr Unternehmen tun dies auch. Auch hier in Köln gibt es unheimlich viele Unternehmen, die am Gelingen einer klimaneutralen und fairen Wirtschaft arbeiten: Die nachhaltige Mode produzieren, den Ausbau der Erneuerbaren Energien voran treiben, digitale Plattformen für faire Lieferketten entwickeln, virtuelle Kraftwerke betreiben oder das Recycling von Handys organisieren. Ich habe in den vergangenen Jahren viele von ihnen besucht und sehr viele praktische Hinweise auch für die Bundespolitik mitgenommen.

Für mich ist es eine der wichtigsten Aufgaben von Abgeordneten im Wahlkreis: Gespräche führen, zuhören, Politik erklären und konkrete Anregungen und Verbesserungsvorschläge für die Berliner Politik mitnehmen. Und – das hat insbesondere die Corona-Krise gezeigt – Wahlkreisarbeit bedeutet für mich auch immer Lösungen und Hilfe für den Einzelfall zu finden.

Die Corona-Krise hat soziale Einrichtungen, Soloselbstständige, Künstler*innen und viele Unternehmen in eine extrem schwierige Situation gebracht. Ich habe in den letzten Monaten in ganz NRW, aber besonders auch in Köln, eine Vielzahl an Beratungsgesprächen geführt, mit Künstler*innen, mit Frauenberatungsstellen, mit der Gastronomie oder anderen Unternehmen, um über die Hilfen des Bundes zu informieren und um in Berlin für Verbesserungen zu kämpfen.

Aus der Corona-Krise habe ich allerdings auch eins gelernt: Wenn wir als Gesellschaft solidarisch zusammen arbeiten, wenn plötzlich das Suchen nach Lösungen und nicht das Problem im Vordergrund steht, dann können wir gemeinsam eine Kreativität und eine Energie entwickeln, mit der wir auch die größte Herausforderung unserer Zeit, den Kampf gegen die Klimakrise, gewinnen können.

Auf die nächsten vier Jahre kommt es an. Wir haben die richtigen Konzepte, um den notwendigen Wandel zu erreichen. Ich würde gerne gemeinsam mit Euch dafür streiten, dass dies gelingt.

Und ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir hierfür auf der Kreismitgliederversammlung am 14. November Euer Vertrauen aussprecht.

Herzliche Grüße

Katharina

 

Ich freue mich über Eure Fragen und Anregungen.

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