Tengelmann-Deal muss Wettbewerb und Arbeitsplätze langfristig sichern

Zum angekündigten Schlichtervereinbarung bei Kaiser’s Tengelmann erklären Kerstin Andreae, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, und Katharina Dröge, Sprecherin für Wettbewerbspolitik:

Es ist gut und überfällig, dass das Bangen der Beschäftigten von Kaiser‘s Tengelmann um ihre Jobs jetzt endlich ein Ende hat. Die letzten zwei Jahre mussten sie immer wieder erleben, als Verhandlungsmasse benutzt zu werden. Fast 1.000 der 16.000 Arbeitsplätze bei Tengelmann sind in dieser Zeit schon verloren gegangen, fast 50 Filialen mussten geschlossen werden.

Wir hoffen, dass die heutige Einigung Wettbewerb und Arbeitsplätze sichert – und zwar langfristig. Ob es jetzt eine Aufteilung der Filialen gibt oder nur eine finanzielle Kompensation für Rewe, Norma und Markant ist hierfür entscheidend. So lange unterschiedliche Supermärkte um die Kunden vor Ort konkurrieren, bleiben auch langfristig Filialen und Jobs erhalten. Aber dort wo ein EDEKA-Geschäft neben dem anderen steht, droht mittel- bis langfristig die Schließung von Geschäften und der Wegfall von Jobs. Und auch Zulieferer, Landwirte und Verbraucher zahlen in diesem Fall die Zeche.

In jedem Fall zeigt der heutige Tag, dass eine Einigung nur dann möglich ist, wenn man alle Interessen berücksichtigt. Dass Gabriel die Komplettübernahme durch EDEKA durchdrücken wollte, ohne mit Rewe, Norma, Markant und Co. zu sprechen, hat viel Zeit gekostet und hätte fast zur Abwicklung von Tengelmann geführt. Die Ministererlaubnis muss transparenter und demokratischer werden, damit so etwas nicht noch einmal vorkommt.

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